"Einberufung"
Meine Einberufung. Storys, Dokumente und Fotos rundherum!Mein Opa war immer großzügig, wenn ich Geld für Verpflichtungen ausgeben mußte, die ich nicht selber verursacht hatte. Die Einberufung zur NVA hatte ich nicht selber verursacht. Das war das Wehrkreiskommando in Merseburg. Opa meinte dann, ich soll eine Aufstellung machen, was ich dafür "verbrauche". In einerm Karton mit anderen seltsamen Erinnerungen hab ich dann meine "Rechnung" von 1966 wieder gefunden.
Die 57,00 Mark hat dann der Opa ohne mit der Wimper zu zucken berappt.
Wie eine Einberufung als "Gestellungsbefehl" enden kann, ist hier zu sehen.. Deswegen war Opa so sehr fürsorglich. Über mehrere Gefangenschaften, russische-, englische-, landete er im November 1918 in einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Frankreich. Er hatte einige Wochen keine Seife, kein Rasierzeug, usw.. "Stopfzeug ist wichtig, sehr wichtig!", meinte Opa, "Denn deine Mutter kommt ja da nicht mit"
Interessant ist der Zusatz "gesund"
Hier beginnt er einen Brief damit, daß er glücklich ist, weil er gleichzeitig fünf Briefe aus der Heimat erhalten hat.
In dem Roman "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann war die Musterungsszene für mich sehr prägend. Weitere Informationen gibt es dazu bei Wikipedia
Ganz prima fand ich die Verfilmung des Romans von Kurt Hoffmann mit Horst Buchholz.
Derzeit läuft die Fernsehserie auch im ZDFTheaterkanal. Deutsche Erstausstrahlung: 24.1.1982, ZDF
Ein
Gestellungsbefehl war in Deutschland die verbindliche Aufforderung an
einen gemusterten und einberufenen Wehrpflichtigen, sich zu seinem
Wehrdienst in einer bestimmten Kaserne einzufinden.
In der
Bundeswehr wird dieser Begriff nicht mehr gebraucht, der amtliche
Begriff dort lautet "Einberufungsbescheid". Wie es bei der NVA amtlich
hieß, hab ich vergessen.
Erich Schairers Gedicht zum Gestellungsbefehl.
Gestellungsbefehl 1936:
So muß der Gestellungsbefehl meines Vaters ausgesehen haben